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Vertrauen ins Leben als Grundlage von Gefühlswandlungen

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Diethelm R.

Details

Vertrauen ins Leben als Grundlage von Gefühlswandlungen“

Ablauf:
- Samstag 28. 12, Sonntag, 29.12. Montag 30.12.:

10.00 - 11.30 14.00 -15.30 16.30 - 18.00,

- Dienstag, 31. 1.2023: 10.00 - 11.30, 13.30 -15.00, 16.00 – 17.30

Essenszubereitung möglich am Seminarort

Es sind schon 20 Personen angemeldet

Wir besprechen, warum es so grosse Unterschiede darin gibt, wie stark das Vertrauen ins Leben ist. Vertrauen entsteht in den ersten Lebensjahren. Es ist davon abhängig, wie stark ein Mensch bei seinen Bezugspersonen empfinden konnte, dass er erwünscht ist und er mit allen Bereichen des Lebens angstfrei bekannt gemacht worden ist. Es hängt zudem davon ab, ob das Interesse an anderen Menschen und der Realität geweckt wurde. Je mehr ein Mensch das Leben neugierig untersuchen kann, umso mehr erschliesst sich beglückend der Reichtum des Daseins. Die Welt erscheint dann erforschbar und verstehbar.

Damit einher geht ein Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten, immer besser zu denken, zu fühlen und zu erfassen, wie die Menschen und die Welt funktionieren.

Dieses Vertrauen ins Leben ist bei den meisten Menschen nur teilweise vorhanden. Stattdessen sind viele Menschen davon geplagt, dass sie unverstandenen Gefühlsüberzeugungen und Lebensmelodien folgen müssen, die das Leben erschweren. Die in den ersten Lebensjahren entstandenen Welt- und Menschenbilder prägen alles, was wir uns wünschen, was uns wichtig erscheint, wie wir uns verhalten, denken und fühlen. Es stellt sich die Frage, wie verfehlte unbewusste Gefühle und Lebensfallen erkannt, psychologisch erfasst und durch passendere Gefühlslagen, Denkweisen und Verhaltensweisen abgelöst werden können, um freier, eigenständiger und verbundener leben zu können.

Wenn es nach den ersten 6 Lebensjahren gelingt, nach und nach Vertrauen zu mindestens einem Menschen zu entwickeln, dann kann es möglich werden, sich ausdauernd mit einer anderen Sicht auf die Welt und die Menschen zu befassen. Erfährt man in einer vertrauensvollen Beziehung, wie das Leben realistischer aussieht und wie stark man darin wirksam werden kann, dann kann man diese Sicht mit der eigenen vergleichen. Das führt auch dazu, seine Wahrnehmung und seine spontane Betrachtung der Welt hinterfragen zu können, ohne sich aufzugeben. In einer vertrauensvollen Stimmung kann es gelingen, sich ganz offen zu fragen, ob man die Menschen verstehen kann, anstatt misstrauisch und zurückhaltend vermeintlichen Gefahren auszuweichen.

Vertraut man darauf, dass es auch andere Denk-, Gefühls- und Verhaltensweisen gibt als die eigenen, dann gelingt es auch, sich zu fragen, ob wir andere Menschen nicht falsch deuten: Beispielsweise, wenn wir schlaflos daran glauben, dass der Partner einen ablehnt, weil er auf eine Sorge nicht eingegangen ist. Oder der Mitschüler einen ablehnt, weil er einen Spruch macht oder wenn eine Freundin einen Termin absagt. Oder ein Nachbar bedrohlich erscheint, wenn er heftig schimpft, weil wir die Wäsche nicht aus der Waschmaschine genommen haben oder den Busch nicht geschnitten haben, der sein Grundstück beschattet. Wenn wir erleben, dass wir vertrauensvoll auch über eigene grössere oder kleinere Fehlhaltungen sprechen können, müssen wir uns nicht wehren oder in Schuldgefühlen versinken, sondern können genau untersuchen, wie unser Gefühlshaushalt strukturiert ist. Wir können dann einen Schreck vor dem Zukünftigen verstehen lernen oder die tiefe Trauer über einen Fehler. Es kann dann gelingen, die Ursachen und die unbewusste Zielrichtung des ständigen Ärgers, der Wut, der Empfindlichkeit, oder des Rückzugs zu erfassen und zu benennen. Und können so tastend neue Möglichkeiten ausloten, wie man das Leben realistisch empfinden und deuten kann und wie man sich selbstbewusster in die Welt stellen kann

Zunehmendes Vertrauen kann dazu verhelfen, spontane Massnahmen abzulösen, die dazu verhelfen sollen, sich gegen andere und den scheinbaren Stress der Welt absichern zu wollen: Hinausschieben, Denkblockaden, Kleinheitsgefühle, Überheblichkeit, Entwertungstendenzen, Überforderungsgefühle, psychosomatische Beschwerden, Ängstlichkeit, Dominanz, Ablehnungsgefühle, Aufbauschen oder Verkleinern von Schwierigkeiten usw.

Wenn wir nicht zum Leben passende, unbewusste Lebensstile und Gefühlsirrtümer erfassen lernen und sie hinterfragen, können wir verbindlichere, verständnisvollere und gleichwertigere Beziehungen entwickeln und die Welt real erleben. Eine ausdauernde Beschäftigung mit den maladaptiven Deutungen von den Menschen und der Welt verhilft einem dazu, die Teile der Gefühlswelt wandeln zu können, die einem das Leben erschweren.

Es ist sicherlich auch schön, jeweils am Morgen eine halbe Stunde früher zu kommen und miteinander zu reden und sich auf den Tag einzustimmen. In den Zwischenzeiten kann sich jeder verpflegen, mit anderen zusammensitzen oder spazierengehen. Wer will, kann eine Essgemeinschaft von 6 bis 8 Personen am Mittag und/oder am Abend bilden, da genügend Räume vorhanden sind.

Wir freuen uns uns auf lehrreiche und schöne, gemeinsame Tage.

Herzliche Grüsse

Bitte anmelden bei bei [email protected] 079 457 13 20

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