Filmbesprechung : "Dialog mit meinem Gärtner"
Details
16.00 Gemeinsames Kochen
17.30 Essen
19.30 privates Filmschauen
21.15 Filmbespechung
Das wird sicher wieder sehr gemütlich, verbindend und psychologisch bereichernd.
Ich freue mich über jeden, der kommen kann und Freude am gemeinsamen Besprechen hat
"Dialog mit meinem Gärtner (Dialogue avec mon Jardinier)"
ist ein 109-minütiger beziehungsvoller und berührender Film.
Regie führte Jean Becker. Das Drehbuch schrieb Jean Becker, Jean Cosmos und Jacques Monnet.
De Film beruht auf dem gleichnamigen Buch von Henri Cueco. „Dialog mit meinem Gärtner“ Er entwirft das Bild einer Freundschaft über soziale Schranken hinweg. Sie beruht auf der Bereitschaft, mit den Augen des anderen zu sehen, mit den Ohren des anderen zu hören und mit dem Herzen des anderen zu fühlen.
Maler und Gärtner - ein ehemaliger Gleisarbeiter - ,beide im gleichen Dorf aufgewachsen, repräsentieren verschiedene kulturelle, soziale und emotionale Sichtweisen auf die Welt: Der eine ist intellektuell gebildet, kompliziert, beziehungsfern und in geistigen Lüften, im Suchen nach Bedeutung verirrt, mit grossen Schwierigkeiten in der Familie und in der Beziehung zu Frauen.
Der andere alltagsklug, geradlinig, emotional tief verbunden mit seiner Familie und den Menschen im Dorf, beglückt durch das Dasein als Mitmensch.
Naheliegende Klischees und Stereotypen werden durch den Blick des Gegenübers erkennbar und durchbrochen. Leise und entspannt, in ruhigen Einstellungen und langen Dialogen entfaltet sich eine Beziehung, in der beide Männer sich neu entdecken. Sie sprechen über die Schönheit, über ihre Familien, die Sehnsucht nach Glück und über den Geschmack und die Farben des Lebens.
Jeder lernt vom Anderen eine neue Perspektive auf kleine und grosse Dinge des Lebens. Dujardin und Dupinceau, wie sich die beiden Freunde nach Garten und Pinsel bald nur noch nennen
zeigen die beiden Akteure die hohe Schule des Miteinanders. Im Zuhören und Reagieren entsteht ein fast musikalisch anmutendes Zusammenspiel der Protagonisten. Ihr Ausdrucksspiel, ihre durch soziale Unterschiede bedingte Befangenheit verändert sich zu immer grösserer Sympathie und wachsender Vertrautheit bis zu tiefer Freundschaft, die bis zu Sorge und Trauer reicht. Dabei besitzt der kichernde Rückfall der beiden Freunde in Lausbubenzeiten bei einer Trauerfeier die gleiche emotionale Wahrhaftigkeit wie ein von der Melancholie des nahenden Abschieds geprägter gemeinsamer Angelausflug.
Die Schwächen und Marotten beider Männer werden nicht überheblich präsentiert, sondern sie bringen sich immer Respekt entgegen. Weder wird der gesunde Menschenverstand überhöht, so dass ein intensives Erlebnis berührender Menschlichkeit entsteht. Dazu gehört die sehnsuchtsvollen Klänge des Adagio von Mozarts Klarinettenkonzert, das dieser erst kurz vor seinem Tod vollendete, die die Jenseitsnähe und Lebenssehnsucht in dieser entwickelten Freundschaft wiedergibt.
Auf dem Hintergrund aktueller Konflikte, deren Spektrum der Film in markanten Details andeutet, entwirft der Film visionär die Möglichkeit gesellschaftlicher Versöhnung und mitmenschlicher Verbundenheit.
Filmbesprechung : "Dialog mit meinem Gärtner"